Warzen

Beihnahe jeder hat im Laufe seines Lebens zumindest einmal eine Warze. Die bekannteste Warzenart, die vulgäre (gewöhnliche) Warze, wird durch Viren verursacht. Medizinisch sind sie nicht gefährlich, jedoch verursachen manche Warzen neben ihrem unattraktiven Äußeren zusätzliche Probleme wie etwa Schmerzen. Warzen sind noch dazu ansteckend, weshalb es sinnvoll ist, sie in jedem Fall zu behandeln.

Wie entstehen Warzen?

Für die Entstehung von vulgären Warzen ist das sogenannte Humane-Papilloma-Virus (HPV) verantwortlich. Davon gibt es mehr als 100 Unterarten. Diese Viren sind äußerst widerstandsfähig und können ohne Probleme selbst in abgefallenen Hautschuppen längere Zeit überleben. Zusätzlich können gewöhnliche Warzen Ableger bilden, womit ganze Warzenherde entstehen können.

Schematische Darstellung einer Gemeinen Warze

Durch kleinste Verletzungen an der Haut wie beispielsweise minimale Kratzer können die Viren in die oberste Hautschicht eindringen. In diesem Bereich wird das Zellwachstum zusätzlich angeregt. Dadurch entsteht ein Hautüberschuss wie eine Hornhaut, der sich in Folge als Warze erkennen lässt.

Wie steckt man sich mit Warzen an?

Warzenviren sind hoch ansteckend. Verletzte oder nasse (aufgeweichte) Haut ist besonders anfällig dafür. Eine Übertragung erfolgt meist durch

  • direkten Hautkontakt – Achtung, dadurch können sich Warzen auch am eigenen Körper weiter verbreiten.
  • gemeinsame Nutzung von Gegenständen, die mit einer Warze in Berührung kommen z.B. Rasierer, Handtücher, etc.
  • barfuß laufen z.B. im Schwimmbad oder Turnhalle

Ein starkes, gut trainiertes Immunsystem spielt eine große Rolle bei der Abwehr von Warzenviren, weshalb besonders Kinder oder Jugendliche anfälliger sind für Warzen, da sich ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befindet.

Eine Ansteckung ist denkbar leicht geschehen. Dafür benötigen die Viren lediglich eine winzig kleine Hautwunde. So klein, dass man diese nicht einmal bemerken muss. Über diese Eintrittspforte gelangen die HP Viren in die Zellschicht der Epidermis. Dort überleben die Viren selbst unter widrigsten Bedingungen und bilden die unerwünschten Warzen.

Warzenarten

Es gibt unterschiedlichste Warzenarten, abhängig vom HP-Virustyp und der Lokalisation, wo sich die Warze ansiedelt. Im folgenden sind die am häufigsten vorkommenden Arten der Vulgären Warze angeführt.

vulgäre Warze, gemeine Warze, Plantarwarze, Flachwarze, Stachelwarze
  • Dornwarzen (Plantarwarzen) entstehen an den Fußsohlen und wachsen dort in die Haut ein. Sie bilden Dornen, die sich beim Auftreten in die Haut bohren und starke bis sehr starke Schmerzen verursachen. Charakteristisch ist die verhornte hautebene Oberfläche, die mit vielen kleinen schwarzen Pünktchen versehen ist. Dabei handelt es sich um Einblutungen in die Haut.
  • Mosaikwarzen sind eine spezielle Art von Plantarwarzen. Sie breiten sich herdenförmig aus und wachsen dicht angeordnet auf der Fußsohle, meist am Fußballen. Durch ihre beetartige Ausbreitung werden sie auch Plantarwarzenbeete genannt.
  • Stachelwarzen sind neben Dornwarzen die am häufigsten vorkommende Warzenart. Zumeist sind die Hände befallen. Anders als bei Dornwarzen an den Fußsohlen, auf die ständig Druck ausgeübt wird, wachsen sie nicht in die Haut hinein sondern bilden harte, abstehende Papeln. Diese können erbsengroß werden und verhornen. Meist nehmen Stachelwarzen eine gräuliche Färbung an.
  • Flachwarzen, auch Juvenile Warzen genannt, treten häufig im Kindes- und Jugendalter auf. Sie befallen in erster Line das Gesicht und Hände und treten meist in Gruppen auf.

Feigwarzen und Dellwarzen entstehen zwar beide ebenfalls durch Viren, sie gehören jedoch nicht zur Gruppe der Vulgären Warzen. Alterswarzen und Stielwarzen werden nicht durch Viren verursacht und sind ebenso keine „echten“ Warzen.

Müssen Warzen entfernt werden?

Oft ist man als Patient hin und her gerissen, wenn es um die Entscheidung geht, wie und ob Warzen behandelt werden sollen. Die nachfolgende Auflistung liefert Informationen, die bei einer Entscheidungsfindung hilfreich sein können.

  • Spontanheilung: Man geht davon aus, dass ein Teil der vulgären Warzen innerhalb von zwei Jahren ohne Therapie von selbst wieder verschwinden kann. Die genauen Zahlen in der Literatur dazu sind sehr unterschiedlich. Ein gesundes, aktives Immunsystem spielt hierbei eine wesentliche Rolle.
  • Immunstatus: Eine spontane Abheilung ist bei geschwächtem Immunsystem – z.B. durch eine HIV Infektion oder durch die Einnahme von Immunsuppressiva – kaum möglich.
  • Alter des Patienten: Das Immunsystem von Kindern befindet sich noch der Anfangsphase der Entwicklung. Eine eigene Immunantwort auf Warzen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit noch zu schwach.
  • Alter der Warze: Wenn Warzen bereits seit über zwei Jahren bestehen, ist die Chance auf Spontanheilung äußerst gering.
  • Verbreitung: Unbehandelt können sich Warzen weiter ausbreiten.
  • Leidensdruck: Dieser kann sich physisch durch Schmerzen manifestieren. Psychisch besteht oftmals ebenso hoher Druck.
  • Unklare Diagnose: Mögliche Unsicherheit, ob es sich tatsächlich um Warzen handelt und nicht um eine andere Erkrankung.

Wie kann man Warzen behandeln?

Die Wirksamkeit von Hausmitteln wie zum Beispiel Apfelessig, Zitrone oder Teebaumöl ist bisher nicht seriös nachgewiesen und Selbstversuche kosten mitunter viel Zeit und Nerven. Eine gesunde Lebensweise (gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und genügend Schlaf) und damit Stärkung des Immunsystems kann bei der Bekämpfung von Warzen eine sehr gute Unterstützung sein.

In der Apotheke rezeptfreie Warzentinkturen eignen sich für die Behandlung von kleinen Warzen in Eigenregie. Wenn das nicht ausreicht, stehen beim Dermatologen/Hautarzt mehr Behandlungsoptionen zur Verfügung. Je nach Art, Lokalisation und Stadium der Entwicklung der Warze kann eine Therapie durch Abtragung, Vereisung (Kryotherapie), Säurebehandlung oder in seltenen Fällen chirurgisch erfolgen.

Die Entfernung von Warzen erfordert grundsätzlich Geduld und es kann mitunter Wochen oder sogar Monate dauern, bis die Haut warzenfrei und vollständig abgeheilt ist. Für eine erfolgreiche Therapie ist auch bei ärztlicher Intervention meist zusätzlich eine regelmäßige Heimanwendung von Warzentinkturen erforderlich.