Atherom bedeutet auf Deutsch Talgzyste und ist eine gutartige Hautveränderung. Umgangsprachlich kennt man sie auch als Grützbeutel. Zysten kann man im Allgemeinen als mit Luft oder Flüssigkeit gefüllte Hohlräume bezeichnen. In Fall eines Atheroms ist diese Substanz Talg. Diese speziellen Zysten treten im Gewebe unter den Hautschichten auf.
Es handelt sich dabei im Grunde um eine gutartige Veränderung der Haut. Dennoch wünschen viele Betroffene ihre Entfernung. Manchmal ist außerdem unklar, ob es sich tatsächlich um ein Atherom handelt oder um eine bösartige Hautveränderung. Auch kann eine Entzündung vorliegen. In dem Fall ist eine Behandlung notwendig.
Atherome erkennen
Atherome sind pralle Beulen, die sich eindrücken und verschieben lassen. Sie können so klein wie Erbsen bleiben, aber im entzündeten, angeschwollenen Zustand durchaus zur Apfelgröße anwachsen. Am häufigsten entstehen sie auf der Kopfhaut. Manchmal markiert ein dunkler Punkt den Ausführungsgang der blockierten Talgdrüse. Er kann, muss aber nicht vorhanden sein. Größere Atherome rufen meist zusätzlich ein Spannungsgefühl der Haut hervor.
Eine Abklärung ob ein Atherom oder eine andere Hautveränderung vorliegt, kann einfach im Zuge einer Hautuntersuchung wie beispielsweise bei der Muttermalkontrolle erfolgen.
Bei einem entzündeten Atherom erweitern sich die Symptome auf Schmerzen, Rötung und Drucksensibilität. Auch die umliegende Haut ist meist rot geschwollen und fühlt sich warm an.
Atherome behandeln
Egal wie klein die Geschwulst sein mag, eine Entfernung auf eigene Faust ist nicht die Lösung. Dies kann nämlich Entzündungen hervorrufen und in weiterer Folge mit starken Schmerzen verbunden sein. Darauf zu hoffen, dass die Beule von selbst wieder verschwindet ist wenig zielführend. Denn Atherome bilden sich fast nie zurück und platzen auch nicht auf. Auf jeden Fall ist ein Besuch beim Hautarzt ratsam. Wir können die Diagnose meist durch Ertasten stellen. Zum Ausschluss einer bösartigen Gewebsveränderung leiten wir eine histologische Untersuchung ein.
Steht die Diagnose „Atherom“, und der Betroffene wünscht dessen Behandlung, so vereinbaren wir einen Termin für die ambulant chirurgische Entfernung. Ist das Atherom stark entzündet, so kommt es zur Gabe von Antibiotika. Zudem erfolgt die Anwendung einer Zugsalbe, um die Entleerung des Talgs zu fördern. Am Beginn des chirurgischen Eingriffs steht die Öffnung des Atheroms und dessen komplette Reinigung. Unter lokaler Betäubung wird die Kapsel dann ausgeschnitten.
Nach Entfernung des Atheroms
Unmittelbar nach der Operation wird die Wunde vernäht und steril versorgt. Nach ungefähr zehn bis vierzehn Tagen erfolgt die Nahtentfernung und Kontrolle der Wunde. Bis dahin empfehlen wir, die Wunde sauber und trocken zu halten.
Es kann eine kleine Narbe zurückbleiben, die in der Regel im Laufe der Zeit verblasst. Um die Heilung und die Narbenoptik zu optimieren, raten wir dazu, über Monate hinweg Sonnenschutz zu verwenden und darüber hinaus auch direkte Sonneneinstrahlung auf die Wunde zu vermeiden.
Rückfallrisiko? Atherome schneiden wir mitsamt Kapsel aus, daher besteht ein sehr geringes Risiko einer erneuten Ausbildung. Neue Atherome können wiederum jederzeit entstehen.
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.